April 2002
PORTUGAL

Von diesen Brandungsfotos hätte ich noch ein paar mehr zu zeigen - übrigens stehe ich gerade etwa 20 Meter über dem Meeresspiegel und die Wolke da rechts ist so um die 6-7 Meter hoch. Ich hatte Claudia gebeten, sich als Maßstab vorne an die Klippe zu stellen, aber ich seh sie gar nicht mehr. Hoppla.
(Steve, I will send you the other 34 pictures per E-Mail - just something about 450KB. Best wishes and hasta luego!)
Heute mach ich mal was Neues: Ich versuche mal, der Reihe nach zu schreiben; wie sich das eigentlich gehört für einen Chronisten. Chronologisch eben.
Auf dem Campingplatz in Sevilla lernten wir schon wieder nette Leute kennen - Holländer. (Sind die Deutschen seltener oder sind die Holländer echt netter?) Peter und Antoinette Engels empfahlen uns jedenfalls so dies und jenes; u.a. einen Camping in Fuzeta. Da wollten wir dann auch hin. Vorher kauften wir aber noch zwei neue Federn (einige Millimeter stärker als die alten) für den Volvo und liessen sie nicht einbauen, denn dafür wollten die Volverianer noch mal 190 Euros. Dafür mache ich das doch selber - dachte ich. Wir suchten uns also einen Campingplatz mit viel Gegend und wenig Leuten, damit eventuelles Gefluche niemanden stören möge. Und dann baute ich die Federn ein. (Vorher rief ich noch bei Frank Burghaus in Münster an, der sonst immer an meinem Volvo schraubt, ob ich das denn wohl selber könne und ob es da irgendetwas besonderes zu beachten gäbe. Seine Antwort klang ziemlich beruhigend - bis zu dem Satz: Wenn das nicht gerade verstärkte Federn sind, kriegst Du das wohl hin.) Ich kriegte es trotzdem hin. Nachdem ich mich der ersten Seite ziemlich vorsichtig genähert hatte, brauchte ich für die zweite Feder dann auch keine halbe Stunde mehr. Und nu macht das Fahren mit dem Caravan auch wieder Spass...
Der Campingplatz in Fuzeta verfügt über eine in weiten Camping-Kreisen bekannte Toiletten-Betreuerin, die die ansonsten eher sparsame Ausstattung mit einigen hübsch unechten Blümchen aufzumotzen versucht. Fuzeta verfügt über einige kleine Lädchen, Bars und Strassen und einen Mopedfahrer mit ohne Auspuff; letzteres aber nur abends zwischen 22 - 24 Uhr. Der Campingplatz verfügt über keinen Platz mehr - den letzten ergatterten wir. Ansonsten: Rappelvoll! [Ich schreibe dieses gerade etwa 140 km weiter im Norden; auf einem Platz für über 1000 Caravans mit 260.000 qm - und wir sind die einzigen Gäste!]
Kurz und gut: Stadtnah, strandnah, neben der Familie Engels trafen wir dann noch Wilma und Helmug mit ihren beiden Kindern (sehr sehr nette Leute - Holländer übrigens) und so blieben wir trotz Lärmbelästigung schwuppps fast eine Woche.
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Mit was die Leute so alles unterwegs sind. Kann man das wie nennt man Blaulicht, wenn es Gelb ist? auf dem Gefährt mit den Gittern oben links erkennen? Das Mobilheim rechts daneben war so eingewachsen, dass von MOBIL keine Rede mehr sein kann. Neben einigen futuristischen Exemplaren gab es dann auch die mit Alles! Na ja, der mit dem Smart hat mich schon ein bisschen enttäuscht: Hat der den keinen Platz für den kleinen Wagen IN seinem Camper? |
| Dann doch lieber so: In diesem Eigen-Umbau reist und lebt seit fünf (oder waren es sechs?) Jahren ein witziges, nettes Ehepaar aus IstJaEhKlar. Er erzählte beiläufig, das er für die erlaubte Zuladung von fünf Tonnen sehr dankbar wäre, weil er nämlich schon ungefähr zwei Tonnen Muscheln gesammelt habe. Und die zeigte er dann. Nein, nicht die ganzen zwei Tonnen - nur die allerschönsten 20 Kilo. |
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Dann reisten Wilma und Helmug ab, es regnete, stürmte, hagelte, wir bekamen den Lagerkoller und Heimweh, fanden Faro doof (obwohl wir die eigentliche Altstadt entdeckten), fuhren im Dauer-Regen die Algarve entlang, bogen vor dem Süd-West-Zipfel (Sagres - wo das Bier herkommt) rechts ab und fuhren mutig über die mit 7-12% Steigung markierten Strassen auf den Teil der Westküste zu, von welchem die meisten Leute gesagt hatten, er sei nicht der Rede wert.

Wir fanden eine atemberaubende, zerklüftete, ganz andere Küste (mit soooo riesengroßen Wellen, die aber leider auf den Fotos überhaupt nicht rüberkommen). Ein wunderschönes Hinterland, hügelig, in voller Blüte, rote und gelbe Blumenteppiche unter skuril verdrehten Korkeichen. Kleine Städtchen, entspannte Portugiesen. (Claudia meinte, dass die Spanier bei allem manhana trotzdem hektisch wirkten, während die Portugiesen bei ihrem amanha wirklich die Ruhe weg hätten.)
Nun stehen wir hier also auf diesem Riesenplatz ganz für uns alleine, erkunden die Gegend zu Fuß, mit Fahrrad und Auto. Geniessen mal wieder die Ruhe (obwohl man die Brandung des 600 Meter weit entfernten Meeres toben hört - das ist aber auch alles, was man hier nachts hört) und freuen uns auf mindestens eine Woche in Lissabon - demnächst, wenn wir hier fertig sind!
P.S.: In den gerade stattgefundenen Wahlen errang die hiesige CDU vorbildhafte 6%.
01.04.2002 - Beginn der Regenzeit (kein Scherz)
LISSABON

Was für eine Stadt!
Kirchen ohne Dächer; uralte und oft schräge Nahverkehrsmittel;
ein Aufzug, der nirgends hinfährt.

Da sind wir aber schon gar nicht mehr. Sondern teils in S. Martinho do Porto, teils in Kaarst, Witzenhausen, Münster, Duisburg, St. Augustin... (mal gucken, was ich in zwei Wochen alles abklabastern kann).
13.04.2002
achtung: viele worte!| Gerate ich ins Schwärmen? Aber klar! Was würdet ihr denn wohl tun, wenn ihr mit diesem Blick aufwachen würdet: |
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Das war unser Traumplatz an der Talsperre, zu dem uns obendrein noch Wilma und Helmig mit ihren Kindern gefolgt sind, nachdem wir ihnen per E-Mail dazu geraten hatten. |
| Zusammen feierten wir auch Ostern. Jule half allen Kindern beim Suchen und wurde grosszügig von ihnen belohnt. Ist aber schon wieder nicht auf dem Bild, weil ein schwarzer Hund einfach so schlecht zu fotografieren ist - man sieht immer nur einen schwarzen Fleck. |
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| Und wieder fährt man einige hundert Kilometer in der Gegend rum - und das Land will einfach nicht schäbbiger werden! "Guck mal da: Schon wieder schön!" "Immer noch!" |
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