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21.09.2002
Tja. 12 Monate im Wohnwagen leben. 10 Monate unterwegs. 24.000 km durch 10 Länder fahren. Dann nach Plönjeshausen ziehen. Wie soll ich meine Gefühle in Worte fassen?
Vielleicht so:
Wir sind also wieder da. Keine Unfälle, keine Krankheiten, keine Pannen, keine Diebstähle. Dafür schon mal vielen Dank!!! Neue Freunde, faszinierende, unerwartete, spektakuläre, beruhigende, atemberaubende Landschaften, ganz viel Zeit. Dafür noch mehr Dank!!! Danke auch an Anke und Lensi - nicht nur für den ernstgenommenen Geburtstagsgeschenkvorschlag, sondern auch fürs Jule hüten. Danke an meinen Vater für alles (u.a. im Kontakt bleiben, Post kümmern und den ernstgenommenen Geburtstagsgeschenkvorschlag). Fürs im Kontakt bleiben (u.a.) danken wir auch Maggie, Martin, Matthias, Matthias, Birgit, Dolores, Heike, Ulrich, Anmari, Gisela, Jürgen, Anette, Hille, Claudia, Claudia, Janosch, Kerstin, Martin, Gernot, Thea, Roland, Sophia, Werner, Maria, Renate, Marius, David, Cora, Jonathan, Felicitas, Jutta, Egbert, Peter, Judith, Werner und den Vergessenen. Meine Güte, sind ja doch ganz schön viele! Auch dafür Dank!!! Was sind wir für glückliche Menschen!!! (Das uns, frisch zurück in deutschen Landen, einiges hier gelinde gesagt ziemlich auf den Wecker geht, ist ein anderes Thema. Der SÜDSTRAND auf Fehmarn!!! Gehört doch gesprengt. Zum Beispiel. Unter Anderem. Werde ich schon noch noch mal zur Tastatur bringen [Das ich, wie Harry Rowohlt, gerne mal eine Gerlinde kennenlernen möchte, um dann schreiben zu können "Gerlinde gesagt...", trägt zur Lesbarkeit meiner Abschweifungen wahrlich auch nicht bei]) Punkt Ende Hier bitte weiterlesen:
Wie uns Schweden verzaubert hat und was wir alles überhaupt nicht vermißt haben und ob und wie es weitergeht und wo ihr uns besuchen könnt lest ihr jetzt:
Schweden hat ja nicht nur hübsche Häuschen, die alle so aussehen wie aus der Astrid-Lindgren-Welt in Vimmerby, sondern auch eine einfache, bildhafte Sprache. So warnen einige Schilder an den Landstrassen vor GESCHWINDIGKEITSMINDERUNGSKAMERAS.
Und wo kann man einkaufen (Wie? Einkaufen? Ist das in Schweden nicht alles unheimlich teuer? fragt das Volk. War mal jemand in der letzten Zeit an der deutschen Ostsee? frage ich zurück. Nö, sagt das Volk. Dann lasst das auch lieber, sage ich. Da liegen ein paar Meter dreckigen Strandes, da wird dann ein Parkplatz vorgebaut, da steht dann eine Pommesbude drauf. Da fährst du auf den Parkplatz. Stunde: 2 Euro. Dann gehst du an den Strand. Tageskarte: 3 Euro. Dann isst du [eben nicht! aber du würdest gern!] ne Pommes: 3 Euro. Büchse Bier: 3 Euro!!! Und das keine Touristen da sind, liegt natürlich am Wetter. Dann sagst du: wir fahren nach Schweden. Und dann sagt der Ostsee-Anrainer: Uhhh! Da is aber teuer!!! Jau. Also Schweden: Camping: max. 15 Euro. Grundnahrung: Wie in Deutschland. Bier 3,5%: 1 Euro. An den Strand gehen: Umsonst. Parken: Umsonst. Internet: Umsonst, dafür aber in jedem noch so kleinen Kaff. Essen gehen oder in der Kneipe ein Bier trinken: Unbezahlbar.) oder übernachten? Z.B. in Blankaholm?

Warum heisst das bei uns Hotel oder Pension? Und nicht Gastgeberei?
In Blankaholm hat Hannah auch das Schwimmen (wieder) und das Tauchen erlernt.
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Fast an jedem See: Mit Stegen und Nichtschwimmerabteil, Umkleide und Toiletten ausgestattete Badestellen. Kostenlos. Leer. Zwischen 6 und 8 am Abend kamen dann meist die Väter mit den Kindern kurz vorbei. Reinspringen, rumtoben, ab nach Hause zum Abendessen. Und danach hatten wir den See wieder für uns. (Und was ist mit Mücken? fragt das Volk. Nix. Wenig. Kaum der Rede wert. Na gut, am Abend des Tages an dem es geregnet hat, da haben sie mich mal so richtig erwischt. 96 Stiche. 44 am linken Bein, 52 am Rechten.) |
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Immer mochten wir gar nicht weiter fahren, weil es doch so schön war da wo wir waren. Aber dann hätten wir ja auch in Münster bleiben können (Genau! sagt das Volk. Wieso seid ihr eigentlich nicht in Münster geblieben? Ach! sage ich.). Also fahren wir mal ein Stückchen weiter.
Richtung Stockholm. Naturreservat. Parkplatz. Badestelle. Plumpsklo. Übernachten erlaubt. Platz. Ruhe. Da gehen wir mal wandern.


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Am nächsten oder übernächsten Tag schaffen wir dann wieder fast 100 Kilometer. "Lass uns mal nicht so lange fahren heute." "Hmmm." Einen Kilometer vor jeder Ortschaft (schwedisch: Tätort) gibt es einen Parkplatz. Oft mit Chemiekloentlehrungsstation. Immer mit einer Karte. Parkplätze, Touristbüro, Badestrand. "Guck mal, das sieht doch nett aus." Hinfahren, Stützen runterkurbeln (vorher noch über die Parkposition diskutieren, von wegen Gefälle und Windrichtung und... ich lass das jetzt mal weg), Gas aufdrehen, Kaffe kochen. Gucken. "Schon wieder schön!" |
| So landen wir mal direkt am See, mal mitten im Wald, wo wir Beeren sammeln und, nach Einbruch der Dunkelheit, hoffen, dass uns keine Bären sammeln. |
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Weiter in den Norden. Lappland und die Lofoten haben wir uns längst abgeschminkt (Die Mercatorverzerrung verführt ja doch zu einer gewissen Naivität in der Reiseplanung). Aber ich will ins Fjäll! Wo Peterson auch immer hin wollte. Bzw. Findus (namensgebend übrigens auch ein Lebensmittelhersteller, wie ABBA. Abba mehr so Majonaise. Weniger Fisch.).
| Während wir uns im zweiten Gang ins Fjäll hochdieseln, beklagt Claudia mangelnde Wildtiersicht. Nix Rentiere, nix Elch. Offensichtlich kann nicht nur ich der besten Ehefrau von allen keinen Wunsch abschlagen. Hinter der nächsten Kurve: |
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Dann wurde es schlagartig Herbst. Und wieder anders unglaublich atemberaubend schön.

| Nachdem wir zur Konservierung unser einer und der Eindrücke hinreichend seit 16 Jahren schwachradioaktiv verstrahlte Blau- und Preiselbeeren gesammelt und verzehrt, zur Komplettierung der 10 Länder mal eben die Grenze nach Norwegen überschritten und für Hannah (oder Claudia?) den Otto gekauft hatten, freuten wir uns über den unerreichten Wendekreis (keine neun Meter! mit Wohnwagen!!!) und fuhren von nun an Richtung Süden. Da wurde es dann schlagartig wieder Sommer. |
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Nun ist es schon wieder halb zwei morgens. Ich hau euch noch ein paar Bilder um die Ohren, aber auf den Text müsst ihr noch ein paar Tage warten. Jetzt karren wir erst mal ein paar Möbel nach Plönjeshausen, und wenn ihr alle nächsten Sonntag artig Stoiber verhindert habt, gibt es anschließend auch noch was zu lesen.
Über:
Vaernaes - südlich des großen Sees.

Havstesund - An der Nordwestsee


Tarekov - Im Südwesten


Chut Goan!
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